Mittwoch, 25. Dezember 2013

Dan Brown - Illuminati (Thiller, 2004)

Eigentlich koennte Robert Langdon ein langweiliges Leben fuehren. Denn der Harvardprofessor ist Symbologe mit einem Faible fuer christliche Zeichenkunst — da sollte man eigentlich nicht in toedliche Intrigen verstrickt werden. Allerdings ist Langdon vor allem der Held des Bestsellerautors Dan Brown, und der hat sich auf die undurchdringlichen Machenschaften der Kirche im Umfeld des Vatikans (und auf eine ganz besondere Deutung christlicher Kunst im Sinne komplexer Verschwoerungstheorien) spezialisiert. In Illuminati wird Langdon in eine hoch explosive Geschichte verwickelt, die eng mit dem als ausgestorben geltenden Wissenschafts-Geheimbund der Illuminati aus der Zeit der Renaissance verknuepft zu sein scheint.

Der Papst ist gestorben. Nun sind alle Kardinaele nach Rom gekommen, um einen neuen Stellvertreter Gottes zu waehlen. Aber ein wahnsinniger Fanatiker entfuehrt vier der aussichtsreichen Kandidaten, um sie nach und nach in vier Kirchen mit Hilfe der vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser umzubringen — nicht, ohne ihnen ein entsprechendes Brandsymbol der Illuminati auf die Brust zu brennen. Langdon ist der einzige, der den Moerder stoppen kann — und der gemeinsam mit dem Camerlengo, dem Kammerdiener des verstorbenen Papstes, in der Lage ist, eine Antimaterie-Bombe mit ungeheuerlicher Sprengkraft aufzustoebern, die den Vatikan in Staub verwandeln soll. Gemeinsam mit der Tochter eines ermordeten Physikers macht sich Langdon auf die Suche nach Zeichen der Illuminati an den Kunstwerken im Stadtraum Roms — bis zum fuer alle ueberraschenden Finale …

Dan Brown arbeitet immer mit ganz aehnlichen Mitteln: Etwas Weltverschwoerung, gemischt mit okkulter Magie und (hier aeusserst verhaltener) Kritik an der katholischen Kirche, ein bisschen Liebe, ueberraschenden Wendungen und einem in Atem beraubenden Tempo erzaehlten Plot. Dabei es ist schon unglaublich, wie glaubwuerdig Brown die Erzaehlstraenge miteinander verknuepft und selbst Unwahrscheinliches wie seine aus der Distanz vielleicht etwas abstrus anmutenden kunstgeschichtlichen Theorien zu einem schluessigen Ganzen zusammen zu fuegen vermag. Da kann man als Leser selbst vermeintliche (und innerhalb der Handlung als Taschenspielertricks entlarvte) Wunder wie der Sprung Langdons aus einem mehrere tausend Meter hoch aufgestiegenen Helikopter — ohne Fallschirm, aber mit einem anderen Hilfsmittel! — getrost verkraften. Denn der Verstand wird bei der Lektuere sowieso ausgesetzt.





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