Was Thomas Mann 1953 mit überschwenglichem Lob in einem
Brief an Claire Goll benannte, die ››Vexation«, die Täuschung über Schein und
Wirklichkeit der Dichtung, macht in der Tat den überragenden Rang dieses
Romanes aus: ››Der stoische Gleichmut des alternden Kaisers, sein
herrscherliches Selbstgefühl, das sich oft mit Resignation, aber nie mit
Zynismus mischt, wirken wie einer authentischen Vorlage
nachgeschrieben<<, urteilte die »Süddeutsche Zeitung<<. Die
»Frankfurter Allgemeine Zeitung« schrieb: ››Die Verfasserin ist ein
rhetorischer Proteus, der die Rolle Hadrians spielt. Es ist ein ungewöhnlich
anmutiges und gelehrtes Spiel, dem der Leser beizuwohnen das Vergnügen hat.«
Welche Mühe und wieviel gescheiterte Versuche die Autorin ihre Einfühlung
gekostet hat, schildert sie erstmals im Anhang unserer Neuausgabe mit »Notizen
zur Entstehung des Buches<<. In der ››Zeit<< hieß es dazu: ››Die
Aufgabe, wissenschaftlich und künstlerisch zugleich, ist: den Kaiser das sagen
zu lassen, was er als Mensch des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts wirklich
über seine Regierung und sein Privatleben gesagt haben könnte. Eine Aufgabe,
deren Schwierigkeiten nach mehreren Richtungen fast unermeßlich waren und die
nur in einer ganz singulären Meisterschaft bewältigt werden konnte...
Jetzt bei Amazon kaufen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen