Samstag, 9. November 2013

Sera Anstadt – Alle meine Freunde sind verrückt. Das Leben eines jungen Schizophrenen (Wissenschaft)



»Es tut weh, dieses Buch zu lesen«, schreibt Dr. Walter Kindermann in »bild der wissenschaft«. Einfach und direkt beschreibt Sera Anstadt, wie sich die Krankheit bei ihrem Sohn, dem begabten fünfzehnjährigen Raf, allmählich entwickelt, wie er sich in eine Wahnwelt von Träumen und Hirngespinsten verstrickt, aus der er sich nicht mehr lösen kann. Er irrt durch Amsterdam, auf die Stimmen der Wahnfiguren hörend, die ihm Aufträge erteilen und ihn damit in Konflikt mit seiner Umwelt bringen. Die Situation zu Hause wird unhaltbar. Verzweifelt sucht die Mutter Hilfe und verheddert sich im Gestrüpp der Bürokratie. Niemand kann ihm helfen, und niemand hilft der Mutter. Raf wandert durch eine Unzahl von psychiatrischen Kliniken, manchmal freiwillig, dann wieder zwangseingeliefert. Er wird Gegenstand unterschiedlicher Theorien über Schizophrenie, erfährt unterschiedliche »Behandlungen«. Keine heilt, manche lindern, aber auch dies nur unvollkommen und zeitweise. Letzte Station ist eine »altmodische« Klinik, in der er mit Medikamenten behandelt wird, aber in dieser »geschlossenen Gesellschaft« findet er einen (Über-) Lebensraum für sich. Das Buch dokumentiert die Erfahrungen eines psychisch Kranken mit der Welt der Psychiatrie und der Anti-Psychiatrie und vermittelt wertvolle Einsichten in Wesen und Symptome der immer noch so geheimnisvollen Krankheit Schizophrenie. »Alle meine Freunde sind verrückt« war in Holland ein außergewöhnlicher Erfolg. Es wurde viel diskutiert und erreichte in kurzer Zeit hohe Auflagen.
  
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