Am Allerheiligentag des Jahres 1700 verstarb im Alcázar von Madrid im
Alter von nur 38 Jahren und kinderlos ein König, auf dessen Ableben die
europäischen Regierungen schon seit Jahrzehnten hoffnungs- oder
sorgenvoll gewartet hatten. Zwar hatten sich Karl II. und seine Minister
redlich bemüht, eine Nachfolgeregelung zu treffen, die dem spanischen
Reich die Einheit sichern und Europa einen Krieg ersparen sollte. Doch
bereits im folgenden Jahr begannen die Kämpfe um das riesige Erbe und
weiteten sich rasch zu einem Krieg von europäischen, ja globalen
Dimensionen aus.
Matthias Schnettger beschreibt in diesem Band
die Vorgeschichte, den Verlauf und die Folgen dieses langen und
dramatischen Konflikts: Als der Spanische Erbfolgekrieg mit den
Friedensschlüssen von Utrecht (1713), Rastatt und Baden (1714) endete,
hatte er Schlachten wie jene von Malplaquet (1709) gesehen, die mit
ihren 36.000 Toten und Verwundeten zu den blutigsten des gesamten
18. Jahrhunderts gehörte. Die politischen Gewichte in Europa hatten sich
kräftig verschoben. Manche Ergebnisse dieses Krieges wirken sogar bis
heute fort.
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